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Probieren. Riechen. Schmecken.

Zweite Küchenparty mit Eventkoch Oliver Balmes bei Küche + Herd in Heilbronn unter dem Motto Grillen, Dampfgaren und Sous Vide

Veranstaltung

Grillen, Dampfgaren und Sou Vide. Unter dieses Motto hat Eventkoch Oliver Balmes die zweite Küchenparty gestellt. Dazu eingeladen hatten das Heilbronner Fachgeschäft Küche + Herd in Kooperation mit der Heilbronner Stimme, Hohenloher Zeitung und der Kraichgau Stimme. Anika, Michael und Richard Wagner stellten die Räume ihres Heilbronner Küchenstudios zur Verfügung, erledigten den Einkauf, sorgten für Getränke und Deko. Sie erwiesen sich als liebevolle Gastgeber für die zehn Leserinnen und Leser, die für den Kochkurs ausgelost worden waren. Wobei: Unter die neugierige Truppe der Hobbyköchinnen hatte sich lediglich ein Mann gemischt. „Super. Endlich bin ich mal Hahn im Korb“, freute sich Uwe Kraft. Küche+Herd-Chef Michael Wagner hingegen machte sich Gedanken, ob das extra für den Grillabend besorgte Bierfass „bei so vielen Frauen heute Abend wohl leer wird“.

Schürze an und rein in die Küche

Schürze an und rein in die Küche
Küchenmeister Oliver Balmes, der seit zehn Jahren solcherlei Veranstaltungen macht, stellte gleich zu Beginn klar: „Gedruckte Rezepte gibt’s bei mir keine. Jeder schreibt sich das auf, was ihn interessiert.“ Dann erklärt er, was alles auf der Speisekarte steht: selbst gebackenes Brot, Roastbeef (Niedrigtemperatur gegart und anschließend auf den Grill gelegt), Rinder- und Schweinefilet (Sous Vide gegart und anschließend gegrillt), Hühnerbrust Sous Vide, Chorizo, Süßkartoffeln in Alufolie, Kartoffeln aus dem Dampfgarer, Grüner und Weißer Spargel (Dampf gegart, vom Grill und als Salat), Couscous Tabouleh mit Karotten, drei Dips, marinierte Erdbeeren und Ananas mit Whisky und braunem Zucker vom Grill. Ein ambitioniertes Programm. „Also rein in die Küche. Ziehen Sie die Schürze an, legen Sie los – und: immer schön freundlich bleiben.“ Das allerdings, hätte er gar nicht extra sagen müssen, denn die Stimmung ist heiter – alle sind mit Spaß dabei. Oder, um es mit Teilnehmerin Anne Binder zu sagen: „So sind wir Frauen halt.“

„Scharfe Drecksau“

Wer was macht, ist schnell geklärt. Doch bevor es an die Arbeit geht, nehmen die Damen und der eine Herr erst einmal die vom Küchenmeister mitgebrachten Gewürze unter die Lupe. Vom Sezuan-Pfeffer über Tamarindenpaste, Kreuzkümmel und Harissa bis zu Sumach und Süßholzwurzel steht alles bereit. „Probieren Sie. Riechen und schmecken Sie“, rät Balmes, „nur wenn ich weiß, wie Gewürze schmecken, kann sie auch richtig anwenden.“ Einer seiner Lieblinge fürs Grillen ist der geräucherte Paprika. Dessen Produktbezeichnung will der Profi am Liebsten gar nicht verraten. Warum nur? Die Aufschrift verrät’s – das Gewürz heißt „Scharfe Drecksau“. Die kann man übrigens auch selbst herstellen, in dem man Rauchsalz mit Paprikapulver mischt.

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Ran an die Messer

Dann heißt es: Ran an die Messer. Während sich Petra Paul aus Leingarten um den Brotteig kümmert (ein halber Liter lauwarmes Wasser, zwei Würfel Hefe, drei Teelöffel Salz, zwei Teelöffel Zucker und ein Kilo Mehl. Der Teig wird für 25 Minuten bei 220 Grad mit zusätzlicher Luftfeuchtigkeit im Ofen klimagegart), packt Marlies Wurl aus Neckarsulm die Süßkartoffeln in angefeuchtete Alufolie, würzt sie mit Salz, Rosmarin, Sesam und Scharfer Drecksau. Währenddessen versucht sich Uwe Kraft aus Ellhofen im Parieren des Filets. Ihm steht inzwischen Holger Siebel zur Seite. Der Stimme-Medienberater hat sich dazu entschlossen, die „Front der Hobbyköche“ aktiv zu verstärken – was allerdings nur bedingt gelingt, denn Eventkoch Oliver Balmes schaut beiden kritisch über die Schulter. Sein Urteil: „Schneiden muss man üben, üben, üben. Wären Sie meine Azubis, ich würd’ Sie für Ihren Versuch später die Küche putzen lassen.“ Doch die Herren sind lernfähig und nehmen sich Balmes’ Tipps zu Herzen.

Schneiden will geübt sein

Schneiden bereitet Bärbel Demke aus Leingarten und Anne Binder aus Neckarsulm keine Schwierigkeiten. Sie sind gekommen, um sich Anregungen zu holen. „Einfach mal über den Tellerrand schauen und neue Ideen auf den Tisch bringen, das find ich toll“, sagt Demke. Zusammen mit Binder („Wo ist eigentlich mein Glas Sekt? Bei Biolek stand der immer in der Nähe“) schnippelt sie, was das Zeug hält Kräuter für einen der Dips. Währenddessen schlägt Petra Paul Butter schaumig und sinniert über die Zusammensetzung der Gruppe. „Ich hab schon einmal so einen Grillkochkurs gemacht. Da war ich die einzige Frau. Damals lautete das Motto ,Fleisch ist sein Gemüse’. Was wir heute so alles zubereiten, das find ich große Klasse.“ Eine andere Teilnehmerin interessiert der Unterschied zwischen Dampfgaren und Garen im Dampfdrucktopf. Gut, dass Fachfrau Anika Wagner gerade danebensteht. Im Prinzip sei das identisch. „Allerdings ist man beim Dampfgarer flexibler“, erklärt sie.

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Tamarinden-Dip

Die beiden Männer widmen sich unterdessen den Lauchzwiebeln. Sie sollen mit Knoblauch auf den Grill. Vor ihnen liegt ein ganzer Berg, den es zu schälen und zu mörsern gilt. „Wirklich so viel?“, will Siebel wissen. Balmes bejaht. „Da können wir sogar Dracula mit verjagen“, entgegnet Kraft. Während das Tabouleh schon fertig ist, Spargel und Kartoffeln im Dampf sind, wird das Sous Vide gegarte Fleisch aus der Folie genommen. Mit dem Roastbeef und dem mit Rinderschinken umwickelten Grünen Spargel kommt es auf den Grill. Auch der Tamarinden-Dip (zweierlei Paste, Zitrone und Creme Fraiche), der Oliver Balmes besonders am Herzen liegt, ist probierfertig. „Der ist aber schon gewöhnungsbedürftig, findet Petra Paul. Und in der Tat: Irgendwie erinnert er an Brausestäbchen. Auch der Profi ist nicht zufrieden, gibt Sojasoße, braunen Zucker, milden Paprika hinzu und verleiht ihm abschließend das Prädikat „klasse“. Nach und nach landen alle Speisen auf der großen Küchenarbeitsplatte. „Jeder probiert alles“, fordert der Profikoch. „Und jeder probiert den Tamarinden-Dip zum Fleisch.“ Was brav alle tun. Doch ist dieser Meinung. „Das wird auch mit Fleisch nicht meins“, ist sich Petra Paul sicher. Marlies Wurl hingegen findet den Dip „himmlisch“.

Liebe Gastgeber

Als es sich die Gruppe an der von den Wagners liebevoll gedeckten Tafel munden lässt, ist sie voll des Lobes. „Wann findet die nächste Küchenparty statt?“, will Bärbel Demke wissen, die sich im Namen „der Damen und der beiden Herren vom Grill“ bei den Wagners als „ganz arg lieben Gastgebern“ bedankt. Und Küchenchef Balmes findet: „Toll, was wir zusammen in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben.“

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